„Ihr seid wundervoll!“ – 2.300 Ministranten in Altenberg feiern den Ministrantentag 2019
Unter dem Motto „wundervoll“ haben 2.300 Messdienerinnen und Messdiener den Ministrantentag 2019 rund um die Jugendbildungsstätte Haus Altenberg gefeiert.
Am Ende gibt es frenetischen Beifall, Jubelrufe und jede Menge Dankesworte – für einen rundum gelungenen Tag mit über 60 Workshops, einer Zaubershow und einer feierlichen Abschlussmesse unter freiem Himmel. „Ihr seid wundervoll! Jede und jeder Einzelne von euch, und ihr alle zusammen!“ ruft Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp in seiner Predigt den Ministranten zu.
Die Jugendbildungsstätte als gigantischer Spielplatz
„Rund 150 ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter waren an der Vorbereitung beteiligt und sind hier heute vor Ort im Einsatz, für ein Programm mit viel Spaß, Abenteuer und Spiritualität,“ zeigt sich Christoph Köster dankbar. Anderthalb Jahre habe die Vorbereitung gedauert. Bei optimalem Wetter tummeln sich die über 2.000 Ministranten rund um die Jugendbildungsstätte Haus Altenberg. Über die Hälfte der Teilnehmer sind unter 12 Jahren und wissen den „gigantischen Spielplatz“ zu schätzen.
Viel Bewegung, aber auch ruhigere Angebote - ein kleiner Streifzug durch den Minitag
„Marmelade schmeckt gut!“ schallt es aus einem der vielen Zelte auf dem Gelände. Wie bitte? „Marmelade ist süß und schmeckt gut!“ Dazu Trommelschläge. Konzentriert sitzen 20 Kinder an ihren Trommeln und versuchen den Rhythmus nachzuspielen, den Percussionist Paply mit seinen Sätzen vorgibt. Nach etlichen Versuchen entsteht auf einmal ein synchroner Trommelschlag, die Kinder sind begeistert. „Die Kinder können sich einfache, rhythmische Sätze eher merken als einen Takt durchzuzählen.“ erklärt Paply, der mit vollem Namen Awale Ouro Akpo heißt und ein Meister an der Djembé-Trommel ist.
Noch mehr Körpereinsatz fordern gleich drei ungewöhnliche Bewegungsspiele: Beim Bubble-Soccer stecken die Spieler in großen Plastikblasen, was zu völlig verletzungs- und schmerzfreien Stürzen führt. Das gegenseitige Anrempeln macht sogar mehr Spaß als das Toreschießen. Beim „Menschenkicker“ werden die Spielfiguren durch Menschen ersetzt. Wenige Meter weiter lässt Harry Potter beim Quidditch-Spiel grüßen. Schlange stehen heißt es bei den Abenteuer-Spielgeräten Kletterwand und Bungee-Trampolin.
Im Haus locken kreative und musische Workshops. Um selbstgeschriebene Texte, in einem Rap vertont, geht es bei Tontechniker und Musikproduzent Markus Brachtendorf aus Köln. Ausgerüstet mit Mischpult, Laptop und Mikro sorgt er für professionelle Studioatmosphäre. Mehrere Gruppen versuchen sich am Hit „Zusammen“ von den Fantastischen Vier feat. Clueso. Die richtige Betonung, die richtige Pause, gar nicht so einfach. Aber es entsteht ein toller neuer Text über den Zusammenhalt der Ministranten.
Traumfänger und Taukreuze basteln, Blumensamenkugeln (seed bombs) rollen oder Wurzelhölzer bemalen – im Kapitelsaal wuselt es von kreativen Kindern, die sich wundervolle Mitbringsel erstellen und damit ihre Wundertüte füllen, die sie zu Beginn erhalten hatten. Dass Karate wenig mit Kämpfen, aber viel mit Beherrschung und innerer Haltung zu tun hat, lernen die Teilnehmer zwei Stockwerke höher. Magisch ging es für alle auf der Bühne zu. Bumerangs werden gesägt und bemalt, und kommen nach den ersten Testwürfen sogar wieder zurück. Zehntausend Bausteine liegen in einem Zelt und werden immer wieder zu neuen Bauwerken. Die Faszination einer Carrera-Bahn begeistert auch heute noch. Zauberer Sascha Lange verblüffte Klein und Groß ein ums andere Mal mit seinen Tricks und Illusionen.
Nach kurzer Umbauphase wird dieselbe Bühne zum Altar und die große Wiese davor zum Gottesdienstraum. In der feierlichen Messe zum Abschluss des Tages, wundervoll musikalisch gestaltet von Chor und Band C7 aus Bonn, greift Diözesanjugendseelsorger Schwaderlapp noch einmal das Motto des Tages auf. Schwaderlapp hatte den ganzen Tag über Kinder und Jugendliche gefragt, was denn für sie ein Wunder sei. Von Freundschaft und Familie über Gesundheit und gute Schulnoten reichten die Antworten. Und die Gemeinschaft im Glauben, zusammen mit den anderen Ministranten. „Ihr seid berufen, füreinander in der Welt zu Wundern zu werden!" bestärkte der Diözesanjugendseelsorger die Messdienerinnen und Messdiener.
Text: Dieter Boristowski – Erzbistum Köln, Bereich Jugend-, Schul- und Hochschulpastoral
Fotos: Dieter Boristowski – Erzbistum Köln, Bereich Jugend-, Schul- und Hochschulpastoral | Luis Rüsing – capture-life.de